Ayurveda im Sommer Empfehlungen für gesunden Sommer

Ayurvedische Ernährung im Sommer

Endlich wieder heißes Sommerwetter… Nachdem bisher nicht so glücklichen Verlauf, entfaltet der Sommer endlich seine reife Schönheit. Saisonales, echtes Obst und Gemüse, Schwimmbäder und grüne Parks. Schließ die Augen und Du kannst das Glück auf Deiner Haut spüren. In diesem schönen Fluss der Sommertage kriegt man ab und zu den Krieg von Erstickenden und Überhitzten gegen Ventilator-Anfällige und Zugluft-Empfindliche in dem einen oder anderen Büro mit. Manchmal nicht weniger heftig als der Krieg um den Eisernen Thron. Sogar Drachen schlüpfen unerwartet aus manch einem  sonst so friedlichen Kollegen.Wir alle sind absolut einzigartig und jeder von uns hat seine Wahrheit. Zumindest in dieser Welt. Es sei denn, Du bist Buddha, aber in diesem Fall bitte ich dich, einen Kommentar hier zu hinterlassen.

Ok, genug Einführung, zurück zur Sache. Was bietet uns Ayurveda an, um sowohl seelisch als auch körperlich die Balance beim heißen Wetter zu halten?

Erstmal lasst uns klar stellen, wo die Gefahr lauert. Ayurveda basiert auf dem Doscha-System von Vata, Pitta und Kapha. Es ist vor allem das Pitta Dosha, das besonders stark auf die hohe Temperatur und Feuchtigkeit reagiert.  Deswegen ist die Hitze der wichtigste Faktor, der das Reizen und die Ansammlung von Pitta Dosha sowohl im Körper als auch im Geist  beeinflusst.

Pitta trägt in sich zwei Elemente – Feuer und Wasser. Auf den ersten Blick erscheint Wasser als Element, das zusammen mit Feuer wirken kann, paradox. Allerdings wenn wir etwas nachdenken, wird diese Kombination nicht so widersprüchlich erscheinen. Die Bioenergie Pitta ist für Umwandlung zuständig und in erster Linie für Verdauung. Hier passiert eine der  wichtigsten Transformationen in unserem Körper. Im Prinzip hat Magensaft und die in ihm enthaltene Salzsäure alle Eigenschaften von Pitta. Säure ist eine ätzende Substanz. Wir alle wissen, wie gefährlich erhöhte Magensäure ist.  Eine unangenehme Folge davon ist zum Beispiel die Magengeschwür. Ich denke, somit ist es wirklich einleuchtend, dass Pitta als Mischung aus Feuer und Wasser nicht wirklich widersprüchlich ist, denn hier geht es vor allem um die Eigenschaften der Elemente.

Die Hitze schafft alles Flußartige weg und treibt, was Schärfe im Körper ist, nach der Haut.  –Johann Wolfgang von Goethe

Pitta Dosha kommt an verschiedenen Körperstellen vor. Zum Beispiel ist Alochaka Pitta für unser Augenlicht verantwortlich. Deswegen kommen Augenreizungen und –rötungen im Sommer häufig vor. Sie sind oft vom brennenden Gefühl begleitet. Bei der Hitze fühlt man sich auch in seiner Laune gereizt, unzufrieden und genervt. Der Kopf möchte nicht arbeiten, man wird schnell müde und stumpf. Viele streiten sich. Der Grund dafür ist die Sadaka Pitta in unserem Geist, das fängt sich zu bewegen und zu akkumulieren an. Manchmal bekommen wir Pickel und Hautausschlag, weil sich Bharajaka Pitta in der Haut aufgrund heißen Temperatur verstärkt.

Das wichtigste zum Schluss: Pachaka Pitta in der Verdauung und sein Begleiter Randjaka Pitta, das für Bildung und Filterung von Blut verantwortlich ist. Eine gut funktionierende Verdauung hängt direkt mit dem ausbalancierten Pachaka Pitta zusammen. All diese Probleme wie Durchfall, Sodbrennen, Appetitschwankungen und schwerer Magen weisen darauf hin, dass dieses wichtige Pitta aus der Balance gekommen ist. Es sei denn wir haben irgendwo einen Infekt von außen aufgeschnappt.

Tipps zur Reduktion von Pitta im Sommer

Im Ayurveda-Arsenal gibt es einen großen Vorrat an Mitteln und Tipps, die Pitta Dosha ins Gleichgewicht bringen. Ich wähle immer die einfachsten und zugänglichsten Mittel. Und solche ayurvedischen Präparate wie Trifala oder Kokosöl sollten in jedem Haushalt vorhanden sein, meiner Meinung nach.

Fangen wir mal mit allgemeinen Ayurveda-Empfehlungen zur Ernährung an. Unabhängig von eurer individuellen Konstitution, soll Ernährung leicht, nicht fettig und nicht sehr scharf sein. Fisch und Fleisch sollte man entweder weg lassen oder reduzieren, starke alkoholische Getränke und Rotwein auch. Es ist gut, wenn Milchprodukte wie Jogurt und Kefir mit Wasser verdünnt werden. Eigentlich ist es nichts anderes als Ayran, im Ayurveda Lassi genannt. Ein spezielles Rezept für Jogurt-Lassi stelle ich euch am Ende des Artikels vor.

Welche Lebensmittel tun gut und begünstigen nach Ayurveda die Balance? Das sind in erster Linie Salate, Gurken und Spinat. Bitte seid nicht übereifrig mit Tomaten. Für Salate ist Oliven- oder Sonnenblumenöl zu bevorzugen. Anstatt Essig benutzt lieber Zitronen- oder Limettensaft. Ein wenig Agaven-Sirup und Blattkoriander, Minze und angeröstete Sonnenblumenkerne runden das Dressing wunderbar ab.

Beste Frühstückgrundlage ist Quark, denn er kühlt und beruhigt Pitta sehr gut. Am besten mit frischem süßen Obst kombiniert oder mit schönen Krätern verfeinert.

Zu Mittagessen passen Salate und Dal – Linseneintopf und am Abend sind Suppe oder gedünstetes Gemüse hervorragend.

Das beste Sommergemüse sind Blumenkohl, Zucchini, Sellerie und eventuell Pilze. Auberginen und Mais sind mit Vorsicht zu genießen. Ein bisschen Kartoffel schadet nicht. Zwiebel, Knoblauch, Rettich und eingelegtes Gemüse lasst lieber für die spätere Jahreszeit.

Das beste Obst ist natürlich das saisonale Obst, das gut ausgereift und süß ist. Alle Früchte sind gut, außer Erdbeeren, Kirschen und Aprikosen in großen Mengen. Ich betone – in großen Mengen, sonst ist der Sommer ohne diese Wunder kein richtiger Sommer. Die Königin der kühlenden Nahrungsmittel ist die Kokosnuss. Deswegen verwöhnt euch so oft wie möglich mit Kokosdrink bei heißem Wetter.

Mit Gewürzen, wie ich schon oben erwähnt habe, seid lieber vorsichtig. Am einfachsten sind die zu merken, die einen ausgleichenden Einfluss haben. Das sind Minze, Fenchel (auch als Gemüse), Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander sowohl in Samen als auch als Blatt und Sojasoße. Übrigen

Pitta im Sommer
Pitta reduzieren mit regelmäßiger Abkühlung durch Schwimmen

s, ich empfehle Soja-Produkte in der Sommerzeit. Kuckt bitte aber auf den Hersteller. Soja-Bohnen sind am häufigsten von allen Produkten genetisch modifiziert. Deswegen lieber ein bisschen mehr investieren und vertrauenswürdige Produkte kaufen.

Jetzt kommt eine bestimmt unangenehme Nachricht für Leckermäulchen und Cocktails-Liebhaber. Eis und Getränke mit Eis sind sehr sehr schlecht für die Verdauung. Ihr verpasst eurem Magen einen Schock  und auch Agni – dem Verdauungsfeuer. Besonders im Sommer, wenn der Körper sowieso auf Hochtouren arbeitet. Sehr oft  sind Eis und kalte Getränke der Grund für Immunschwäche und Durchfall. Denkt bitte daran, besonders im Urlaub in einem heißen Land.

Wie kann man dem Körper helfen, wenn die Auswirkung vom Pitta, wie Ausschlag, Pickel und Durchfall, schon eingetreten sind?

Gegen Hautirritation, Ausschlag und Rötungen sowie Sonnenbrand helfen solche ayurvedische Mitteln wie Aloe Vera-Gel und Kokosöl wunderbar. Einfach auftragen. Wenn zur Hand, könnt ihr auch mit einem Stück Wassermelone oder Melone die Haut leicht massieren.

Gegen  gereizte Augen hilft Trifala Aufguss oder Tee aus Koriandersamen. Einfach einen Teelöffel mit einer Tasse kochendem Wasser aufgießen, abkühlen und Wattepads tunken, leicht ausdrücken, auf die geschlossenen Augen legen. Sich entspannend, nebenbei kann eine leichte Atemmeditation durchgeführt werden. A propos Atem… Es gibt eine tolle Atemübung aus dem Yoga, Sitali Pranayama. Dabei wird die Luft durch die, wie ein Röllchen gerollte Zunge eingeatmet. Kurze Pause, durch die Nase ausatmen. Wirkt Wunder, kühlt schnell, probiert es aus! Zwölf Runden können schon reichen.

Es ist enorm wichtig, Pitta in der Nahrung zu reduzieren – kein Fleisch, keine stark gebratenen, sauren, salzigen, scharfen Lebensmittel. Kein Weißmehl. Am besten für eine paar Tage eine Reissuppe-Diät halten: 1 Teil Reis auf 10 Teile Wasser, ein bisschen Ingwer, eventuell Koriander und Kreuzkümmel im Ghee anbraten, bis die Samen knacksen. Zum Beispiel eine Tasse Reis auf 10 Tassen Wasser, jeweils ein halber Teelöffel Koriander und Kreuzkümmel und einen Teelöffel Ghee. Natürlich leicht salzen. Lange kochen, so um die 40 Minuten.

Ein sehr gutes Mittel gegen Durchfall sind gedünstete und pürierte Äpfel. Wenn ihr keine Krämpfe habt, hilft auch eine nicht ganz ausgereifte Banane.

Noch ein paar Empfehlungen für das seelische Gleichgewicht. Um unsere feurigen und manchmal explosiven Gefühle zu beruhigen, benutzt kühlende ätherische Öle. Jasmin, Minze, Sandel und Rose eignen sich dafür am besten. Einfach wenige Tropfen auf das Kopfkissen oder in die Aromalampe machen euren Schlaf tief und ruhig. Tragt helle Kleidung im weißen und hellblauen Ton. Schmuck mit Mondstein und Perlen in Silber beruhigen hitzige Emotionen und Verstand.

Zum Schluss wie versprochen noch ein Lassi Rezept.

Leicht kühles Wasser wird mit Bio-Jogurt im Verhältnis 1:4 gemischt und im im Blender 2-3 Minuten aufgeschlagen. Das ist die Basis. Daraus könnt ihr sowohl ein süßes als auch ein salziges Lassi machen. Für das süße wird Rohzucker, Vanille oder ein paar Tropfen Rosenwasser hinzugefügt, alles nach Geschmack. Ich persönlich mag lieber salziges Lassi mit Koriander oder Dill oder gerösteten Kreuzkümmelsamen, Steinsalz und schwarzem Pfeffer. Hier ist eure Kreativität wichtig, aber bitte die obigen Empfehlungen beachten.

Und das Wichtigste – genießt das Leben und liebt den Tag!

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